
Sehen die zwei happy aus?
Auf jeden Fall. In diesem Moment waren sie es ganz sicher.
Da waren sie mit Papa zusammen auf einem Hundespaziergang. Es war sommerlich warm, wochenends, und weil wir direkt an Wald und Wiese wohnen, fühlt sich so ein Spaziergang eh immer ziemlich gut an.
Aber wie die meisten Eltern frage ich mich ständig, ob meine Kinder auch wirklich glücklich sind. Wirklich genug bekommen an Zeit, Aufmerksamkeit, Regeln, kreativem Input, Grenzen, Liebe.
Wobei ich mir bei einer Sache tatsächlich ziemlich sicher bin:
Die Liebe ihrer Eltern fühlen sie tagtäglich. Und dennoch plagt mich immer mal wieder das schlechte Gewissen einer Working Mom. Habe ich wirklich genug Zeit für meine Kids? Bin ich geduldig genug? Setze ich genügend Grenzen, stecke sie aber auch verständnisvoll und ruhig? Das Problem ist ja, dass wir Mütter sowieso ständig an uns zweifeln. Das ist wie so ein eingebauter Chip, der aktiviert wird, wenn wir unser erstes Kind bekommen.
Meist dauert es auch nicht lange, bis wir unseren ersten Mama-Ratgeber lesen. Nichts gegen Ratgeber, der ein oder andere hat auch schon mein Leben gerettet.
Aber die Reise durch die Kindheit unseres Nachwuchses gleicht an vielen Tagen im Jahr einem Mienenfeld, und allzu oft stelle ich fest, dass jeder Tag mit Kindern ein neues Abenteuer ohne Plan und Bedienungsanleitung ist. Was gestern noch prima funktioniert hat, ist heute keinen Pfifferling mehr wert, und wenn Mutti heulend hinter der Badezimmertür steht, während die Kinder kreischend durch die Bude rennen, dann nennt man das wohl Familie. :) Wir alle haben den gleichen Struggle - die einen geben es zu, die anderen lächeln es weg.
Ich mag Ehrlichkeit und keine falschen Illusionen und bin unendlich dankbar für meine Mom-Freundinnen, die mir von Anfang an nichts vorgemacht haben.
Und so laufe auch ich mal mehr, mal weniger orientierungslos durch unser Familienleben, male, bastle, backe, lese vor und mache Ausflüge. Mache viele unendlich lustige und manchmal kuriose Erfahrungen, mache Fehler, versuche es von vorn und bekomme dabei von einer Sache ganz ganz viel: Liebe.
